Auch wenn sich die Mobilprovider lange und relativ erfolgreich gegen das Ende der Roaming-Kosten innerhalb der EU gewehrt haben, wurde das nun mit 15.6.2017 EU weit durchgesetzt. Aber was passiert eigentlich, wenn man ausserhalb eines EU Landes auf dem Mobiltelefon angerufen wird? In diesem Fall werden oftmals astronomische Beträge für das passiv Telefonieren verrechnet. Was soll/kann man aber machen, wenn z.B. ein Familienmitglied für längere Zeit zu einem Entwicklungshilfeprojekt nach Kenia fährt? Viele würden jetzt vermutlich als erste Möglichkeit sagen, naja, einfach Skype, WhatsApp, Viber, … verwenden. Das ist aber nur eine Lösung, wenn stabiles und halbwegs schnelles Internet im Zielland verfügbar ist, im Fall von Kenia, keine Option. Ausserdem hat nicht jeder in diesen geschlossenen Ökosystemen (Skype, WhatsApp, Viber, …) einen Account oder möchte zum Telefonieren nicht unbedingt an eine Internetverbindung gebunden sein.
Es geht aber auch ANDERS!!!
Vermutlich kennt fast niemand AirBaltic Mobile. Das ist eine über die Airline Airbaltic vertriebene prepaid SimKarte, die kostenloses passiv Roaming in über 130 !!! Ländern ermöglicht. Hier eine Liste der Länder:
Ägypten | Kapverdische Inseln | San Marino |
Albanien | Kasachstan | Saudi-Arabien |
Amerikanische Jungferninseln | Katar | Schweden |
Andorra | Kenia | Schweiz |
Angola | Kirgisistan | Serbien |
Äquatorialguinea | Kolumbien | Singapur |
Argentinien | Kosovo | Slowakei |
Armenien | Kroatien | Slowenien |
Aruba | Kuweit | Spanien |
Aserbaidschan | Lesotho | Sri Lanka |
Australien | Lettland | Südafrika |
Bahrein | Libanon | Sudan |
Belarus | Liechtenstein | Südkorea |
Belgien | Litauen | Südsudan |
Benin | Luxemburg | Syrien |
Bosnien und Herzegowina | Malawi | Taiwan |
Bulgarien | Malaysia | Tansania |
Burundi | Mali | Thailand |
Chile | Malta | Tschad |
China | Martinique | Tschechische Republik |
Costa Rica | Mayotte | Tunesien |
Dänemark | Mazedonien | Türkei |
Demokratische Republik Kongo | Mexiko | Uganda |
Deutschland | Moldau | Ukraine |
Dominikanische Republik | Monaco | Ungarn |
Estland | Mongolei | Uruguay |
Färöer Inseln | Montenegro | USA |
Fidschi | Namibia | Usbekistan |
Finnland | Nepal | Vatikanstadt |
Frankreich | Neukaledonien | Venezuela |
Französisch-Guayana | Neuseeland | Vereinigte Arabische Emirate |
Georgien | Niederlande | Vereinigtes Königreich Großbritannien |
Ghana | Niederländische Antillen | Vietnam |
Gibraltar | Niger | Zentralafrika |
Griechenland | Nigeria | Zypern |
Guadeloupe | Nikaragua | |
Guatemala | Norwegen | |
Guyana | Oman | |
Honduras | Österreich | |
Hongkong | Palästina | |
Indien | Panama | |
Indonesien | Paraguay | |
Iran | Peru | |
Irland | Polen | |
Island | Portugal | |
Israel | Puerto Rico | |
Italien | Réunion | |
Japan | Rumänien | |
Jemen | Russland | |
Jordanien | Sambia |
In diesen Ländern kann die AirBaltic Simkarte mit der estnischen Mobilnummer ohne passive Roaming-Gebühr angerufen werden. Am besten ist es, für den Reisezeitraum eine zusätzliche österreichische Simkarte zu erwerben, die eine entsprechende Freiminutenmenge nach Estland beinhaltet. Da bietet sich derzeit Spusu an, da die inkludierten Freiminuten für ganz Eurpa gelten (1000 Minuten für 12€) oder falls man wirklich unlimited Minuten haben möchte, kann man auf das “EU Paket” von Vectone oder das “All in One L” Paket von Lyca Mobile zurückgreifen. Sobald man die Simkarte erhalten und das entsprechende Paket aktiviert hat, richtet man eine permanente Rufumleitung von der österreichischen Spusu, Vectone od. Lyca Mobile Nummer auf die estnische Mobilrufnummer ein. Am einfachsten funktioniert das via GSM Code.
Dazu geben Sie folgenden Code ein: **21*AirBaltic Sim Rufnummer# (abheben drücken)
Bevor Sie dann ins Ausland fliegen, müssen Sie auch noch von ihrer “normalen” Rufnummer eine Weiterleitung auf die Spusu/Vectone/Lyca Mobile Nummer aktivieren. Dazu verwenden Sie am besten ebenfalls wieder den GSM Code: **21*Spusu/Vectone/Lyca Mobile Nummer# (abheben drücken)
Sobald Sie jemand auf ihrer “normalen” österreichischen Mobilnummer anruft, wird der Anruf automatisch zuerst an die Spusu/Vectone/Lyca Nummer und dann sofort an die AirBaltic Simkarte umgeleitet. Der Anrufer merkt von diesen Umleitungen überhaupt nichts und sparen sich ganz viel Geld. Da es sich bei den Umleitungen um absolute Umleitungen handelt, werden diese sehr schnell durchgeführt und verzögern nicht den Anruf.
Die Weiterleitungen können Sie einfach über den GSM Code: ##21# (abheben drücken) wieder deaktivieren.
Update 19.07.2018
Seit kurzer Zeit bietet der VoIP Provider https://www.callingcredit.com/dashboard sehr günstige Tarife zu diesen estnischen Nummern an. Für 0,006€ (0,6 cent) kann man Anrufe zu diesen Rufnummern durchführen. Deshalb ist es derzeit am einfachsten und günstigsten, einen Prepaid Account bei diesem Provider zu erstellen, etwas Guthaben raufzuladen. Dieser Account ist auch direkt via SIP unter Benutzername@sip.callingcredit.com erreichbar. Als nächstes muss man direkt bei callingcredit eine Weiterleitung auf die estnische Nummer einrichten. Am einfachsten kann man das über den Windows-Client des Providers machen. Um jetzt noch Anrufe vom PSTN zur SIP-Adresse von Callingcredit zu bekommen, braucht man eine Österreichische Rufnummer die man dann über eine Fritzbox, Freswitch, Asterisk, … auf die Callingcredit SIP-Adresse weiterleitet. Dies ist leider der schwierigste Teil, da man in Österreich sehr schwer zu einer “Festznetzrufnummer” kommt. Sip-call.at ist ein Anbieter, der 0720er Nummern, ich persönlich würde selfnet.at empfehlen, die ich selbst seit vielen Jahren verwende und nur gutes berichten kann.
Somit kann man mit diesen relativ einfachen “Zutaten” eine stabile Lösung einrichten, die sogar eine korrekte Anzeige von Rufnummern bei ankommenden Anrufen ermöglicht.